Logistik auf dem Weg in eine digitale und nachhaltige Zukunft

Digitalisierung und Nachhaltigkeitsbestrebungen sind zwei Megatrends der heutigen Zeit, die gerade in der Logistikbranche unmittelbar miteinander zusammen- und voneinander abhängen. Wie alle Megatrends stehen sie in engem Zusammenhang zueinander und sind nicht isoliert zu betrachten. 
Der Weg zur angestrebten Klimaneutralität wird nicht ohne Entwicklung entsprechender Nachhaltigkeitsstrategien der Logistikbranche und des Transportwesens möglich sein. Einen wesentlichen Beitrag zur notwendigen Klimagasreduktion kann neben dem Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge die klimaverträgliche Optimierung von Transportwegen liefern. Diese Verbesserung wird sich ohne Zweifel vor allem durch Lösungsansätze der Digitalisierung erreichen lassen. 

Logistik im digitalen Wandel

Industrie 4.0 und IoT (Internet of Things) sind Schlagworte, die sich auf die Herausforderungen, vor denen die Logistikbranche und das Transportwesen unter dem Stichwort Logistik 4.0 stehen, übertragen lassen. Für Logistiker entsteht die Notwendigkeit, die Organisation weiterzuentwickeln, um sie markt- und vor allem zukunftsfähig zu halten – insbesondere, weil sich mit Sicherheit in der nächsten Zeit grundlegende Änderungen der Geschäftsmodelle und in der Wertschöpfungskette ergeben werden. Die Digitalisierung mit Unterthemen wie Datensicherheit, Vernetzung, Einsatz künstlicher Intelligenz oder Automatisierung von (kaufmännischen) Prozessen über Cloudlösungen muss konsequent angegangen werden, um Wettbewerbsvorteile dauerhaft in die Zukunft zu überführen. Das Beschäftigen mit diesen Punkten ist von immensem Nutzen dafür, sich auf die in den nächsten Jahren anstehenden und zum Teil auch bereits real existierenden Marktveränderungen einstellen und auf der digitalen Welle mitschwimmen zu können. 

Digitale Lösungen erhöhen Effizienz und Qualität des Distributionsprozesses maßgeblich, wenn mittels automatisierter Prozesse Algorithmen die entsprechenden Daten sammeln und auswerten. Über eine Datenanalyse ist es dann möglich, Belade- und Endladeleistungen anzuzeigen und zu optimieren. Lastspitzen und daraus folgende Kapazitätsengpässe sind innerhalb einer Reaktionszeit erkennbar, Leerfahrten werden vermieden und das sinnvolle Anpassen von Transport(planungs-)prozessen verhindern wirtschaftlich negative Folgen. Sowohl Fahrzeug- als auch Personaleinsatz können damit bedarfsgerecht gestaltet und somit ressourcenoptimiert werden, was letztlich die Betriebskosten senkt. 

Auch jenseits der sich direkt auf den Transportprozess auswirkenden Faktoren bieten Automatisierung und Digitalisierung große Vorteile für die Logistikbranche: Im kaufmännischen Bereich können Papierdokumente, die zum Teil aus bereits digitalisierten und wieder ausgedruckten Dokumenten bestehen, durch elektronische Belege ersetzt werden. Es ist das digitale Erstellen, effiziente Verwalten und revisionssichere Archivieren sämtlicher Papiere wie Verträge, Rechnungen, Frachtbriefe, Liefer- und Wiegescheine möglich. Ein auf diesen Arbeitsschritten basierendes Dokumentenmanagement in einer internetbasierten Cloud-Umgebung ermöglicht dann sogar den geräte- und standortunabhängigen Zugriff auf alle Logistikdokumente. 

Die gesammelten Daten, ihre Analyse und die entsprechenden kaufmännischen Vorgänge sind die Basis für ein reibungsloses Funktionieren der digitalisierten Prozesse. Sie sind ein hohes Gut, das es vor fremden Zugriffen zu schützen gilt. Hier ist zu bedenken, dass immer, wenn Daten über eine Internetschnittstelle das Unternehmen verlassen, Maßnahmen zur Cybersecurity und zum Datenschutz getroffen werden müssen. Daten sollten nur verschlüsselt übermittelt werden, um unberechtigten Dritten keine Einsicht zu ermöglichen. Vertragsdokumente beinhalten schließlich immer sensible Geschäftsdaten, die nicht in falsche Hände gelangen sollten. Außerdem müssen jederzeit Datenschutzaspekte beachtet werden, da auch personenbezogene Daten, zum Beispiel Versandadressen von Privatpersonen, durchaus in Logistikprozessen eine Rolle spielen. 

Darüber hinaus sind Vorkehrungen zu treffen, die ausschließen, dass von außen unberechtigt auf das interne System zugegriffen werden kann. Dennoch ist es unabdingbar, in einer entsprechenden Risikobewertung zu erfassen, welche Szenarien möglich sind, wenn kritische Daten entwendet oder publik gemacht werden bzw. wenn das System infiltriert wird.

Digitalisierung in der Logistik führt zu mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Handeln in den Vordergrund zu stellen, ist für viele Organisationen ein wesentlicher Bestandteil ihrer Philosophie. Zahlreiche Kunden fragen vermehrt nachhaltige Produkte und Dienstleistungen nach. 

Auch im Transportwesen liegt ein Fokus auf Nachhaltigkeitsbestrebungen. Nicht zuletzt deshalb, weil zum Erreichen der angestrebten Klimaneutralität in der Europäischen Union bis 2050 ein großer Teil der bisher gelebten logistischen Prozesse entsprechend transformiert werden muss. Dies wird sehr häufig nur dann möglich sein, wenn an entsprechenden Stellen die Digitalisierung konsequent voran gebracht wird. Bereits heute kann als positives Resultat der Automatisierung und der Steigerung der Ressourceneffizienz eine verringerte Umweltbelastung bspw. durch das Reduzieren des Klimagasausstoßes aufgrund optimierter Tourenplanung und verhinderter Leerfahrten verzeichnet werden. 
Entsprechend transparente und digitale Prozesse werden zudem das Erfüllen der Forderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes erleichtern. Dieses fordert eine schlüssige Nachvollziehbarkeit, dass in der Lieferkette das Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt beachtet und ihm in geeigneter Weise begegnet wird. Die Prozesse müssen entsprechend lückenlos Daten generieren, um die nachhaltige Herkunft jeder einzelnen Komponente nachzuweisen – seien es Verpackungen, Transportmittel oder Transportwege. 

Darüber hinaus trägt auch ein digitales Dokumentenmanagementsystem zur nachhaltigen Logistik bei. Das papierlose Büro reduziert den eigenen Papierverbrauch und andere Verbrauchsmaterialien wie Toner, Tinte, Ersatzteile und Plastikverpackungen. 

Bleiben Sie wissbegierig.